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Einleitung

Antiker Schmuck erzählt Geschichten. Jedes Schmuckstück hat eine immanente Bedeutung und transportiert eine Botschaft - manchmal offensichtlich und deutlich erkennbar, manchmal verschlüsselt und nur für den Eingeweihten lesbar. Gerade Ringe sind diejenigen Schmuckstücke, die am reichsten mit persönlichen Assoziationen oder Funktionen belegt sind, wie zum Beispiel der Siegel- und Wappenring, der Liebes-, Ehe- und Freundschaftsring, der sakrale Ring (wie Bischofs- und Papstring) oder der Gedenk- und Trauerring.
Der bedeutende Architekt Gottfried Semper wies bereits 1856 in seiner schmucktheoretischen Schrift auf die Bestimmung und Aufgabe der Fingerringe hin: "Sie wurden bei Griechen und Römern vorher kaum anders denn in tendenzsymbolischem Sinne aufgefasst, als Amulett Träger, als Standesauszeichnung, als Andenken, als Siegelringe usw." (Über die formelle Gesetzmässigkeit des Schmuckes und dessen Bedeutung als Kunstsymbol, S. 19.)

Ich habe mich auf die Sinnbilder der Liebes- und Freundschaftsringe spezialisiert: Die Fede-Ringe. Neben dem Fede-Ring gibt es weitere beliebte darstellerische Beweise für den Liebesschwur, erwähnt seien die englischen Posies oder Posy Rings, die Akronym-Ringe oder schlicht – Ringe mit dem abstrakten Herz-Symbol. Nicht selten werden die verschiedenen Gestaltungsmittel miteinander kombiniert. Ich lade Sie ein auf eine Reise durch die Jahrhunderte!