Architektur, Kunst, Mode und Kunsthandwerk sind ab 1850 geprägt durch die Bewegung des Historismus, welche verschiedene historische Stilformen nebeneinander wiederbelebte und zelebrierte. Bereits seit den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts ist im deutschsprachigen Raum eine Schwärmerei für das «Altdeutsche», das «Mittelalterliche» spürbar. Begünstigt durch das 1871 neugegründete deutsche Kaiserreich und der einhergehenden Suche nach einem "nationalen Stil", suchten die Schmuckhersteller nach altdeutschen oder mittelalterlichen Schmuckformen. Schliesslich wurden die beiden deutschen Renaissance-Maler Albrecht Dürer und Hans Holbein Vorbilder für den "nationalen Stil".
Der hier vorliegende delikate Fede-Ring in wunderschönem satten Goldton ist in der «altdeutschen» Formensprache gearbeitet. Auch in Deutschland besiegelte man über viele Jahrhunderte lang Bündnisse und Verlobungen mit einem Handschlag. Die ineinanderliegenden rechten Hände sind Teil der Ringschiene. Sie sind äusserst detailliert dargestellt, sogar die Fingernägel sind sichtbar. Wie von gotischen Darstellungen bekannt, sind die Hände elegant, feingliedrig, lang und schlank. Der Ring ist dementsprechend in neugotischem Stil angefertigt.
Die Manschetten bestehen aus je zwei goldenen Armreifen, einer gerafften Bordüre, dargestellt durch ziselierte Rillen, und nochmals je einem Reif.
Der vorliegende attraktive Ring besticht durch seine akkurat ausgearbeiteten Details und seine elegante Schlichtheit, welche das Symbol der tiefen Liebe, Treue und Freundschaft schnörkellos zur Geltung bringen!