Direkt zum Inhalt

Fede-Ring, 1600-1800

Zeit:
1600-1800
Material:
Gold mind. 585/000, entspricht 14 Karat
Stempelung:
-
Grösse:
59 (Innenumfang in mm)
Gewicht:
4,2 g
Zustand:
Sehr gut, trotz feiner Tragspuren
Objekt Nr:
12008
Preis:
CHF 1'750
 

Der vorliegende ästhetische Fede-Ring gibt in der zeitlichen Einordnung einige Rätsel auf. Manschetten und Ärmel sind mit manieristischen Ornamenten geschmückt. Die erste Bordüre, ein scharfes Zick-Zack-Muster, stellt eventuell eine Spitzenborte dar. Darauf folgt eine fein geriffelte Handkrause, die unter einer schlichten Ringborte hervorlugt. Abschliessend, den Ärmel entlang, verläuft ein plastisch ausgearbeitetes Blattdekor mit keilförmigem Muster verziert. Es könnte sich um ein Akanthus-Blatt handeln, welches seit dem 5. Jahrhundert immer wieder als stilisierte, dekorative Verzierung eingesetzt wurde, und in den Mittelmeerländern als Symbol für Leben und Unsterblichkeit galt. Die Gravuren sind handgemacht.

Die Ringschiene wurde wahrscheinlich aus flach gewalztem Goldblech gefertigt, während beide Hände mitsamt den Fingern ausgesägt wurden. Das Charakteristische und Einmalige bei dieser Art Ring-Gestaltung ist, wie die Finger mit der gegenüberliegenden Hand – praktisch unsichtbar -  zusammengelötet wurden. Das heisst, der Handschlag bildet einen Hohlraum und lässt somit den Blick auf beide Hände offen. Ähnlich einem Vexierspiel ist es beim ersten Augenschein unklar, wie sich Hände und Finger zusammensetzen und wieder entwirren können. Diese raffinierte blickdurchlässige Konstruktion lässt sich an einem, etwas früher datierten, Fede-Ring der Alice und Louis Koch-Sammlung im Landesmuseum Zürich gut studieren. 

Der hier vorliegende Ring besticht durch seine einzigartige dreidimensionale Gestaltung der mani in fede und seine renaissancistische Ornamentik der Ringschultern, die das Zeichen der Liebe, tiefen Freundschaft und Verbundenheit in einen würdigen Rahmen setzen!